Die Schulterchirurgie hat sich seit Ende der 1990er Jahre zu einem eigenständigen Fachgebiet der orthopädischen und traumatologischen Chirurgie entwickelt.
Ihre Entwicklung basiert auf drei Faktoren:
Die häufigsten Schultererkrankungen sind:
Die Erkrankung der Sehne der Rotatorenmanschette hängt mit Verschleiss durch zu starke Beanspruchung der Arme oberhalb der horizontalen Position zusammen und kann durch einen seit der Geburt vorhandenen Knochensporn am Schulterdach (Akromion) beschleunigt werden.
Der Verschleiss kann von einer Läsion bis zum Riss einer oder mehrerer Sehnen nach dem 50. Lebensjahr reichen.
Die Operation der Rotatorenmanschette wird derzeit mit einem minimal-invasiven arthroskopischen Verfahren durchgeführt und erbringt hervorragende funktionelle Ergebnisse, sofern die Rehabilitation wie auch die Operation durch ein multidisziplinäres Team erfolgt, das auf Schultern spezialisiert ist.
Eine Ankylose der Schulter oder Kapsulitis erfordert in den meisten Fällen eine spezielle Physiotherapie, bei der der Patient mehrmals täglich selbstständig Dehnungsübungen durchführen muss.
Die Genesungszeiten verkürzen sich, wenn die Physiotherapie von einem spezialisierten Physiotherapeuten betreut wird und der Patient motiviert ist.
Schulterarthrose wird heutzutage mithilfe von Schulterprothesen behandelt, die langfristig hervorragende funktionelle Ergebnisse sicherstellen.
Welche unterschiedlichen Prothesen zum Einsatz kommen, ist von der jeweiligen Erkrankung abhängig:
In beiden Fällen muss die prothetische Schulterarthroskopie von einem erfahrenen Operateur durchgeführt werden, der mit Operationen dieser Art vertraut ist und der mit Physiotherapeuten zusammenarbeitet, die über genügend Routine in der Rehabilitation von Patienten mit Schulterprothesen verfügen.
Sportverletzungen treten bei einigen Sportarten häufiger auf (Ski, Rugby, Rad-, Motorrad- und Mountainbike-Fahren).
Gegenwärtig werden 80 % der operativen Eingriffe an der Schulter mittels arthroskopischer Technik durchgeführt (weniger Schmerzen und geringere Infektionsrisiken nach der Operation).
Die konventionelle offene Chirurgie bleibt hingegen Schulterprothesen und der Behandlung rezidivierender Schulterluxationen vorbehalten.
Die Qualität der Physiotherapie ist von entscheidender Bedeutung und macht 50 % des Ergebnisses nach der Operation aus.
In jedem Fall muss die Schultererkrankung von einem spezialisierten multidisziplinären Team (Chirurg, Radiologe, Physiotherapeut, Orthopäde) betreut werden.